Wo sind sie geblieben ?

     


 

Hier ein kleiner Auszug aus den Rückzugskämpfen um 

Witebsk-Orscha und Kowno Kauen (Kaunas)

das Gebiet,  in dem mein Großvater als vermisst gilt.

       

 

Witebsk ist Gebietshauptstadt der Weißrussischen Sowjetrepubliken und liegt an der Mündung der Witba in die Düna.

Witebsk gehört zum Befehlsbereich der 3. Panzerarmee, die den linken Flügel der Heeresgruppe Mitte bildete. Die 3. Panzerarmee, unter Generaloberst Georg-Hans Reinhardt, hielt den Anschluss an die Heeresgruppe Nord.

Im Mai 1944 waren den deutschen Kommandostäben der Heeresgruppe Mitte bekanntgeworden, dass die Russen vor der HKL (Haupt Kampf Line) einen Aufmarsch ungeahnter Größe vollzogen. Panzer- und Infanteriemassen wurden vom Gegner heimlich herangezogen.

22.06.1944 Beginn des Hauptangriffs zwischen den Pripjetsümpfe und der Düna gegen die Heeresgruppe Mitte, deren Hauptteil durch zwei sich zusammenschließende Angriffsspitzen einkesselt, aufgespalten und zum Waffenstillstand gezwungen wird.

Als die Kesselschlacht um Witebsk am 28.06.1944 beendet war, begann der  Rückzug der noch bestehenden 3. Panzerarmee Richtung Westen. 

Meine Vermutungen über den Verbleib meines Großvaters: da er sich auf alle Fälle absetzen konnte, dafür sprechen die Daten seines letzten Briefes vom 22.07.1944 und die Vermisstenmeldung seiner Einheit vom 27.07.1944, muss er es wahrscheinlich bis nach Kauen (Kaunas) geschafft haben.

Die letzte Standortmeldung des Armee-Geräte-Parks 666 dem er Unterstellt war stammt vom Juni 1944 aus Borissow (liegt südwestlich von Witebsk-Orscha Richtung Minsk).

Die Sowjets dringen schnell nach Westen vor (02.07.1944 Minsk, 13.07.1944 Wilna, 16.07.1944 Grodno, 18.07.1944 Bialystok,  27.07.1944 Dünaburg und 01.08.1944 Kowno Kauen (Kaunas).

Wegen der hohen Verluste bei den Kämpfen um Kowno Kauen (Kaunas), wurde Richard Werner Friedrich mit zu den kämpfenden Truppen an die Hauptkampflinie geschickt.

Hier bildete die 3. Panzerarmee gerade im Rahmen des XXVI.Armee-Korps die Angriffsgruppe “Kauen”, die die Verbindung zwischen dem festen Platz Wilna und dem Südflügel des IX.Armee-Korps wiederherstellen sollte. 

Diese Angriffsgruppe bestand bzw. sollte aus Teilen des
Generalkommandos
XXVI.Armee-Korps,
der Kampfgruppe
6.Panzer-Division,
der
69.Infanterie-Division,
der
93.Infanterie-Division,
dem
Fallschirmjäger-Regiment 16 sowie
dem
SS-Fallschirmjäger-Bataillon 500 bestehen.

 

Der Sowjetische Angriff in Richtung Kowno Kauen (Kaunas)

Wie üblich begannen die Sowjets mit Vorbereitungsangriffen, und zwar beiderseits der Bahnlinie Wilna - Grodno in Richtung Kowno Kauen (Kaunas).

Nördlich der Straße Zysmery - Kowno Kauen (Kaunas) erzielten sie einen Einbruch, der sich erst in der zweiten Stellung auffangen ließ.

Auch bei der 69.ID (Infanterie Division) entwickelte sich Kämpfe, in deren Verlauf die Sowjets ostwärts Vesperiai in die deutschen Hauptkampflinien einbrachen, sowie nordwestlich Deltuva.

Alle übrigen Vorbereitungsangriffe der Sowjets ließen sich abwehren.

Die >> Tiger <<-Abt.510 zog sogleich an eine der beiden Einbruchsstellen vor, während die >> Gruppe Tolsdorf << vorsorglich rückwärtige Stellung bezog.

Mit Ausdehnung des nachfolgenden Großangriffs auch auf den Abschnitt der gepanzerten Kampfgruppe der 6.PzD (Panzer Division) linker Hand musste die Führung rechnen.

Dem sowjetischen Angriff kamen der linke Flügel des 26.AK (Armee Korps) und auch das 9.AK (Armee Korps) zuvor, indem sie sich absetzten (27.07.1944). Darakai und Pagiriai gingen dabei verloren.

Die Sowjets folgten dichtauf, um den Aufbau einer neuen deutschen Widerstandslinie zu stören.

Im rechten Abschnitt der Korps-Abteilung H brachen die Sowjets am Abend erneut tief ein, so dass die 3.Pz-Armee (Panzer-Armee), um den Zusammenhalt der Front zu wahren, eine neue Linie nordostwärts Jonava einnahm.

 

Entwicklung der Lage

Die Lagebeurteilung ließ erkennen, daß die Sowjets sich die Lücke zwischen der Heeresgruppe Nord und Heeresgruppe Mitte als Schwerpunkt gewählt hatten, wohl ohne vorerst die sich durch Abzug der deutschen Truppen aus der Mitte des Abschnitts der 3.Pz-Armee (Panzer-Armee) für sie ergebende günstige Lage zu bemerken.

So nahm sie am 28.07.1944 zunächst Schaulen, ging dann weiter auf Mitau vor.

Das AOK 3 (Armee-Oberkommando) befahl deshalb der 7.PzD (Panzer-Division) ihren am Vortage mit weit gestrecktem Ziel begonnenen Angriff mit aller Kraft nach Norden fortzusetzen.

Generalfeldmarschall Model bat in einem Ferngespräch Generaloberst Greim (Luftwaffe), den Vorstoß der 7.PzD (Panzer-Division) nach Norden mit allen Mitteln zu unterstützen.

Das OKH (Oberkommando des Heeres) weigerte sich jedoch, Teile der 6.PzD (Panzer-Division) der 7.PzD (Panzer-Division) nach Norden nachrücken zu lassen, mit der Begründung, man müsse weiterhin mit der Anwesenheit der sowjetischen 6.Garde-Panzer-Armee im Raum südlich von Kowno Kauen (Kaunas) rechnen.

Ein Verwenden von Teilen der 6.PzD (Panzer-Division) am linken Flügel könne deshalb noch nicht in Betracht kommen, statt dessen eher die Nachführung der noch im Raum Kowno Kauen (Kaunas) stehenden Teile der 7.PzD (Panzer-Division).

Die Lage in diesem Abschnitt veranlasste die Heeresgruppe, endgültig die ursprünglich der 4. Armee zugedachte Ostpreußen-Division 1 nunmehr der 3.Pz-Armee (Panzer-Armee) zuzuteilen, mit Marschrichtung Tilsit unter dem Befehl der >> Gruppe von Rothkirch<<.

Auch eine anrückende Heeres-Art.-Abt. (Heeres-Artillerie-Abteilung) mit drei Batterien sollte in diesen Bereich eindrehen.

Damit gewann diese Teile aber noch nicht den zur Zeit von der 6.PzD (Panzer-Division) innegehabten Raum, um den Abzug dieser Panzer-Division nach Norden zu ermöglichen.

Der Vorstoß der 7.PzD (Panzer-Division) nach Norden gewann aber an Bedeutung.

Deshalb sollten weitere, noch im Raum Kowno Kauen (Kaunas) stehende Teile dieser Division unverzüglich den Spitzen nachrücken.

Die Heeresgruppe beabsichtigte sogar, mit weiterer Rücknahme des Nordflügels der 4. Armee, ggf. die noch beim 39.PzK (Panzer-Kompanie) eingesetzte 5.PzD (Panzer-Division) aus ihrem Einsatz die der 4. Armee herauszuziehen und diese an den linken Flügel der 3.Pz-Armee (Panzer-Armee)  zu verschieben.

Entgegen den Bedenken des Pz-AOK 3 (Panzer-Armee-Oberkommando) erhielt die PzAA 7 (Panzer-Aufklärungsabteilung) sogleich Befehl, sich zum Einsatz am linken Flügel herauszulösen und auf der U-3-Straße bis an die Straße Tilsit - Schaulen vorzurücken, um diese zu sperren.

Die 7.PzD (Panzer-Division) sollte ihren Angriff am Folgetag sogar unter erstmaliger Beteiligung starker Teile der 6.PzD (Panzer-Division) fortsetzen.

 

Quelle und Inhaber: "Das Ostfront Drama 1944" von Rudolf Hinze
Hier ein Kartenausschnitt vom Frontverlauf (25.07.1944) 

        


     

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