Wo sind sie
geblieben ?
Unternehmen Weserübung
Am 6.4.1940 läßt
Hitler unter den Decknamen > Weserübung < die Besetzung Dänemark und
Norwegen anlaufen.
Ab
6.4.1940 Verladen auf LKW nach Schleswig-Holstein. Mot.-Teile mit eigener
Kraft. I/399 nach Kiel verladen und Kriegsmarine unterstellt.
Am
8.4.-9.4.1940 führte die Division die Besetzung mit durch, die am 9.4.1940 ohne
nennenswerte Zwischenfälle mit planmäßiger Beziehung der befohlenen
Unterkunftsräume durchgeführt wurde.
170 Infanterie - Division (Generalmajor Wittke)
7. Welle Wehrkreis X (Hamburg)
Infanterie - Regiment 391
Infanterie - Regiment 399
Infanterie - Regiment 401
Artillerie - Regiment 240 (3 Abt. 1FH)
Panzerjäger - Kompanie 240
Radfahrschwadron 240
Pioner - Bataillon 240
Nachrichten - Abt 240
Die Vorbereitung der
Operation
Die konkrete Vorbereitung der militärischen
Operation begann mit der Zusammensetzung des Sonderstabes XXI innerhalb des
Oberkommandos der Wehrmacht und der Einberufung von General von Falkenhorst.
Die Offizierselite der Kriegsmarine war auf
Grund der während des Ersten Weltkrieges gemachten Erfahrungen der Ansicht,
dass ein zukünftiger Seekrieg offensiv im Atlantik geführt werden müsse, da
man nur so die Seeverbindungen Frankreichs und Großbritanniens massiv stören
könnte.
Vizeadmiral Wegener war mit seiner 1926 veröffentlichten
Denkschrift „Die Seestrategie des Weltkrieges" , die erste Führungspersönlichkeit,
welche Schlussfolgerungen aus den Kriegsereignissen des Ersten Weltkrieges
niederschrieb und in diesem Kontext auch Norwegen als erweiterte
geostrategische Ausgangslage erwähnte.
Obwohl Raeder bei Erscheinen der Aufzeichnungen
Wegeners aus verschiedenen Gründen gegen diese opponierte, nahm er sich diese
später zum Vorbild.
In diesem Sinne kann man Vizeadmiral Wegener
als geistigen Vater der ..Weserübung*' sehen. Am 25. Februar bezog
der Sonderstab Gruppe XXI die ihm zugeteilten Räumlichkeiten in der
Bendlerstraße,, wo man am folgenden Tag auf Basis der Vorarbeiten
des Sonderstabes Krancke mit der Planung der Operation ..Weserübung"
begann. Der Führungsstab setzte sich aus dem Oberst i.G. Buschenhagen, der
Chef des Generalstabes war, den beiden Ersten Generalstabsoffizieren
Oberstleutnant i.G. Pohlmann und Hauptmann Egelhaaf und den drei
Ordonanzoffizieren, Hauptmann Michelly, Rittmeister Dr. Goerz und Oberleutnant
Bieler
zusammen.
Die Offiziere des Sonderstabes Krancke bekamen
Verbindungsaufgaben zugeteilt."'
Von Falkenhorst meldete sich am 27. Februar
beim Oberbefehlshaber des Heeres Generaloberst von Brauchitsch, wo er den
Befehl erhielt am 28. Februar beim Chef des OKW Keitel und am 29. Februar bei
Hitler selbst Rapport zu halten. Demnach musste in kürzester Zeit die
Auswertung der vorhandenen Unterlagen erfolgen, damit die zu haltenden Vorträge
termingerecht fertiggestellt werden konnten.
Die Kenntnisse über die Infrastruktur und
Streitkräfte Norwegens waren zu diesem Zeitpunkt zwar nicht auf dem neuesten
Stand, jedoch sehr weit vorangeschritten. Fehlende Planungsunterlagen wurden
im Zeitraum der Unternehmensvorbereitung durch den Nachrichtendienst in
Norwegen beschafft und Aufklärungseinheiten der Luftwaffe sorgten für
Luftaufnahmen aller missionsrelevanten Häfen.
Dabei kamen es jedoch auch zu Irrtümern wie
zum Beispiel der Annahme, dass sich an der Hamnes-Ramnes Enge des Ofotfjordes,
der zum Hafen von Narvik führt. Küstenbefestigungen befinden, die man fest für
die eigene Verteidigung einkalkulierte.
Dieser Aufklärungsfehler wäre nicht zu Stande
gekommen, hätte man besser mit dem deutschen Konsulat in Narvik
zusammengearbeitet.
Bereits am zweiten Arbeitstag herrschte im Stab
der Gruppe XXI Einigkeit darüber, dass zur Sicherung der Transportwege auch Dänemark,
genauer die dänischen Inseln Jütland und Seeland besetzt werden müssten.
General von Falkenhorst und seinen Gefolgsleuten war schon in der frühen
Planungsphase bewusst, dass das Unternehmen ..Weserübung" nur durch die
Besetzung des an das Deutsche Reich direkt angrenzenden skandinavischen Landes
erfolgreich durchzuführen sei. Insbesondere die wesentliche Verkürzung der
Anflugwege durch die Einnahme der Flugplätze auf Jütland und die Sicherung
der Durchfahrt der dänischen Gewässer hatten Dänemark ins Fadenkreuz, der
Luftwaffe und Kriegsmarine gerückt. Letztendlich wollte man das Land von König
Christian X. einem durchaus denkbaren Zugriff von Großbritannien entziehen.
Gemäß der gesetzten Frist des
Oberbefehlshabers des Heeres war die Idee für die operative Planung der
Besetzung Dänemarks und Norwegens am 28. Februar fertiggestellt und wurde am
Nachmittag dem Chef des Oberkommandos der Wehrmacht vorgetragen. Im Bezug auf
die Kampfkraft der Heere Dänemarks und Norwegens rechnete man mit nur
geringer Gegenwehr. Betrachtet man im Nachhinein die Verluste, die der
Wehrmacht durch die norwegischen Heeresverbände zugeführt worden sind, war
diese Einschätzung der deutschen Militärführung fatal.
Während dieser Besprechung erfolgte auch das
Ringen der einzelnen Wehrmachtsteile um die Bereitstellung von erforderlichen
Streitkräften.
Für das Heer und die Luftwaffe hatte weiterhin
der bevorstehende Westfeldzug absolute Prioritäl und man sah die „Weserübung"
als unerwünschte Kräftezersplitterung an. Dieser Überlegung folgend,
versuchte man die von der Gruppe XXI aufgestellten Forderungen zu reduzieren.
Am Ende der Zusammenkunft gab der Vorsitzende
des OKW Keitel seine Zustimmung für den ausgearbeiteten Ablauf der Operation.
Das Einverständnis Keitels ratifizierte auch die zeitig parallele Durchführung
der Landeoperationen in Dänemark und Norwegen und die Befehlsgewalt beim
Befehlshaber der Gruppe XXI.
In gleicher Weise akzeptierte auch Adolf Hitler
am Nachmittag des Folgetages die Vorschläge von General von Falkenhorst und
bewilligte darüber hinaus noch die Forderungen an Heer und Luftwaffe. Noch am
selben Tag erarbeitete das Oberkommando der Wehrmacht eine Weisung für die
Bereitstellung der Streitkräfte.
Hitler lies zur selben Zeit vom Wehrmachtmachtsführungsamt eine Weisung
für den „Fall Weserübung" ausarbeiten, die er am11.März 1940 signierte und am folgenden Tag der Gruppe XXI zukommen
lies.
In dieser sehr kurz gefassten Weisung stand auszugsweise: „Die
Entwicklung der Lage in Skandinavien erfordert ex, alle Vorbereitungen dafür
zu treffen, um mit Teilkräften der Wehrmacht Dänemark und Norwegen zu
besetzen. Hierdurch soll englischen Übergriffen nach Skandinavien und der
Ostsee vorgebeugt, unsere Erzbasis in Schweden gesichert und für die
Kriegsmarine und Luftwaffe die Ausgangsstellung gegen England erweitert
werden. Kriegsmarine und Luftwaffe fällt im Rahmen der gegebenen Möglichkeit
die Sicherung des Unternehmens gegen das Eingreifen englischer See- und
Luftstreitkräfte zu. Die für „Fall Weserübung" einzusetzenden Kräfte
werden im Hinblick auf unsere militärpolitische Stärke gegenüber den
nordischen Staaten so schwach als möglich gehalten. Ihre zahlenmäßige Schwäche
muss durch kühnes Handeln und überraschende Durchführung ausgeglichen
werden. Grundsätzlich ist anzustreben, der Unternehmung den Charakter einer
friedlichen Besetzung zu geben, die den bewaffneten Schutz der Neutralität
der nordischen Staaten zum Ziel hat.
Entsprechende Forderungen werden mit Beginn der
Besetzung den Regierungen übermittelt werden. Flotten- und
Luftdemonstrationen werden erforderlichenfalls den nötigen Nachdruck geben.
Trotzdem auftretender Widerstand ist unter Einsatz aller militärischen Mittel
zu brechen.
Die
Weserübung Süd
Der deutschen Generalität war
bewusst. dass die Besetzung Norwegens nur über das schnelle Gelingen der
„Weserübung Süd", der Okkupation Dänemarks, möglich sein würde.
Die Durchführung der ..Weserübung
Süd" unterstand dem Höheren Kommando XXXI. unter dem General der
Flieger Kaupisch. Chef des Stabes war Generalmajor Himer.
Erster Generalstabsoffizier
Major Macher.'
Primäres Ziel des militärischen
Angriffs auf Dänemark war die Einnahme der Zitadelle von Kopenhagen, dem
Standort des dänischen Generalstabs.
Entgegen der Meinung vom
Befehlshaber der Gruppe XXI. von Falkenhorst. der an keinen dänischen
Widerstand glaubte und nach der Landung mit klingendem Spiel in die Hauptstadt
Dänemarks einziehen wollte, befahl Kaupisch „überall so zu handeln, als ob
schärfster Widerstand gebrochen werden muss".
Nach seiner Weisung war es
notwendig die Zitadelle gewaltsam einzunehmen und alle ortsansässigen
Offiziere vorübergehend in Gewahrsam zu nehmen.
Mit der Auskundschaftung der
deutschen Angriffziele wurde Major Glein, Kommandeur des I.
Infanterieregiments 308. beauftragt, welcher am 4.April als Amtsrat getarnt,
den Hafen und die Zitadelle Kopenhagens besichtigte.
Für die Einnahme Jütlands,
dem direkt zum Deutschen Reich angrenzenden Teil Dänemarks, wurden die 170.
Infanteriedivision unter der Leitung von Generalmajor Wittke zusammen mit der
11. Schützenbrigade von Oberst Angern bereitgestellt, welche am 8.April im
Raum Schleswig-Flensburg ihre Quartiere bezogen.
Der 198.Infanterie-Division
wurde die Einnahme der dänischen Insel Seeland und der auf ihr befindlichen
Zitadelle Kopenhagen zugeteilt.
Nebenbei sollten drei weitere
Kampfabteilungen, die dieser Division untergliedert waren, in den Städten
Nyborg und Gjedser einfallen um von dort aus die weiteren Inseln Laaland und Fünen
in deutsche Gewalt zu bringen.
Die Division wartete in Kiel.
Travemünde und Warnemünde auf ihren Einsalzbefehl.
Am 9. April um 5.15 Uhr. zur
sogenannten „Weserzeit". begann der deutsche Angriff auf Dänemark.
Während die zur
198.Infanteriedivision gehörende Kampfgruppe Glein vom Schiff ..Hansestadt
Danzig" aus den Hafen von Kopenhagen betrat, überschritten die
170.Infanteriedivision und die 11.Schützenbrigade bei Aventoft und Krusau die
dänische Grenze und leiteten die Invasion von Jütlandland ein."
In Kopenhagen setzten sieh
sofort mehrere Stoßtrupps und ein Infanteriebataillon in Richtung der
Zitadelle ab, wo man bei Ankunft die Tore sprengte und die Festung von Norden
und Süden einnahm. Um (6.05 Uhr nahm das Bataillon Funkverbindung zu den
bereits in Korsör und Gjedser gelandeten weiteren Kampfabteilungen der
198.Infanterie Division und der deutschen Gesandtschaft auf.
Fünf Minuten später hisste
die deutsche Botschaft die Reichskriegsflagge, da nun neben dem bereits
gefangengenommenen Personal der Zitadelle auch der Generalstabschef des dänischen
Heeres, Generalmajor Goertz. und der dänische Innenminister in deutscher Haft
waren.
Weiterhin entwaffnete die
Wehrmacht alle in Kopenhagen befindlichen Polizeiwachen und setzte diese fest.
"
Um 6.30 Uhr kam es auf Jütland
bei der Stadt Krusau zu ersten Kampfhandlungen zwischen dänischen Truppen und
der 170. Infanterie Division.
Der dänische Widerstand musste
nach Beschuss durch deutsche Artillerie seine Stellung aufgeben, so dass der
deutsche Vormarsch weitergehen konnte.
Nachdem ein Fallschirmjägerzug
um 7.15Uhr auch die Flugplätze in Aalborg besetzte und so der deutsche
Angriff auf den Norden Jütlands ausgeweitet wurde, gab der dänische König
Christian X. um 7.20Uhr den Befehl zur Einstellung der dänischen
Gegenwehr."
Zuvor kam es zu einer
Kampfhandlung zwischen dem I. Infanterieregiment 308 und der dänischen
Schlosswache. Beim Anblick zweier verletzter Gardesoldaten drängte auch die dänische
Königin ihren Gemahl zum Kapitulationsbefehl.
In den vergangenen Stunden seit
Beginn des Angriffs wurde die dänische Regierung von Generalmajor Himer zur
Annahme der deutsche Forderungen, der ..friedlichen" Besetzung Dänemarks,
gezwungen.
Der dänische Außenminister Münch
übergab letztendlich den deutschen Gesandten ein Schriftstück mit folgendem
Inhalt:
...... Die Königliche Dänische
Regierung hat sich mit dem Inhalt der mir heute morgen von Ihnen übermittelten
Schriftstücke bekannt gemacht.
Sie hat davon Kenntnis
genommen, dass das Betreten des dänischen Bodens von deutschen Truppen nicht
in feindseliger Gesinnung erfolgt ist sowie die Deutsche Reichsregierung nicht
die Absicht hat,
durch ihre Maßnahmen
territoriale Integrität und politische Unabhängigkeit des Königreichs Dänemark
jetzt oder in Zukunft anzutasten.
Nach Empfang dieser Mitteilung
hat sich die Dänische Regierung in der gegebenen Lage dazu entschlossen, die
Verhältnisse hier im Lande unter Berücksichtigung der erfolgten Besetzung zu
regeln. Sie erhebt jedoch gegen die Verletzung der Neutralität Dänemarks
ihren ernsten Einspruch... ".
Wäre der dänische König auf
die Bedingungen der deutschen Besatzer nicht eingegangen, so wäre, nach
Androhung Himers. Kopenhagen bombardiert worden.
Um 7.45 Uhr bekamen alle
eingesetzten Wehrmachtsteile über Funk mitgeteilt, dass Dänemark die
deutschen Forderungen annimmt.
Alle festgenommenen dänischen
Einheiten sind freizulassen und wiederzubewaffnen.
Am Abend des 11. Aprils hatten
die deutschen Truppen gesamt Dänemark besetzt, wodurch die Operation „Weserübung
Süd" erfolgreich abgeschlossen wurde."
Quelle:
Ottmer,
Hans-Martin. Weserübung:
Der deutsche Angriff auf Dänemark und Norwegen im April 1940. München
1940. Seite 7, 29, 43, 46, 67
, 73
Hubatsch Walter, Weserübung,
Göttingen 1960 Seite 89
Studienarbeit von Sebastian Jakubzik -
Unternehmen Weserübung - Die Besetzung Dänemarks
und Norwegens im 2.Weltkrieg GRIN
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