Wo sind sie geblieben ?

     


 

 

Hier ein kleiner Auszug aus den Rückzugskämpfen um 

Leningrad

 

Die 170.Infanterie-Division wurde Ende August - Anfang September 1942 von der Krim nach Leningrad in Marsch gesetzt.

   

Die ersten aus dem Süden Rußlands kommenden Transportzüge der 11.Armee wurden in Mga und teilweise in den Feldbahnhöfen südlich davon angehalten.

   

Ordonnanzoffiziere des Armeekommandos und Feldgendarmerie wiesen den Zügen, Kompanien und Stäben in die Lage ein, die ohne jede Vorbereitung und ohne jede Artillerieunterstützung sofort nach Osten vorgingen. 

Die 170.Infanterie-Division (Generalmajor Sander) bildete mit den nach und nach eintreffenden Bataillonen einen Sicherungsriegel ostwärts der Ssinjawinohöhen.

Feldmarschall von Manstein hatte an den südlichen Stellen des russischen Einbruchs bei Tortolowo seine kampfkräftigsten Divisionen versammelt, unter anderen die 170.Infanterie-Division.

Hier an der Frontstelle bei Tortolowo gelangten die ersten "Tiger"-Panzer des deutschen Heeres zum Einsatz. Es war der neueste und schwerste Kampfwagentyp, den es jetzt an der Ostfront gab.

Die ersten vier 55 t schweren Stahlkolosse waren am 29. August auf dem Bahnhof Mga ausgeladen und der 170.Infanterie-Division zu Verfügung gestellt worden. 

Durch eine Offensive der 2. Stoßarmee hatte der Russe bereits einen Einbruch von 8 km Breite und 12 km Tiefe erzielt, hier führten die Tiger ihren ersten Tiger-Einsatz der Geschichte durch. Einen Gegenangriff der in ungünstigem Gelände statt fand. Zwei Tiger fielen wegen Getriebeschadens, ein dritter wegen Motorschadens aus. Nur der Kommandeurspanzer blieb einsatzbereit. Die drei beschädigten Tiger konnten in der Nacht mit unzulänglichen Mitteln geborgen werden. Für die schweren Fahrzeuge gab es keine geeigneten Berge-Geräte, so dass jeweils drei 18-t Zugkraftwagen vor die Tiger gespannt werden mussten, und das alles im Granatwerferbeschuss der Russen.

Das Heereskommando Nord (Feldmarschall von Küchler) übernahm wieder den gesamten Frontabschnitt von Newel bis Oranienbaum. Das Armeeoberkommando 18 (Generaloberst Lindemann) führte den alten Befehlsbereich.

Die Armee gliederte in den letzten Wochen des Jahres 1942 laufend ihre Verbände um, so dass am 01. Dezember 1942 die 170.Infanterie-Division zwischen Puschkin und Newaknie in Stellung ging.

   

Am 13. Januar 1943 griffen die Verbände der Roten Armee zuerst an. Sie schickten immer mehr Kampfgruppen und Regimenter über das Eis der Newa, um endlich die dünne Linie der schwer blutenden 170.Infanterie-Division zu durchstoßen. 

            

Am Nachmittag gelang es zwei Schützendivisionen und einer Panzerbrigade, auf den Ostufer  Newa Fuß zu fassen, nachdem ca. 3000 Rotarmisten tot auf dem Eis zurückgeblieben waren.

Damit war Schlüsselburg unmittelbar bedroht. Die zwischen Schlüsselburg und Lipki ausblutenden Divisionen wurden aus der Front ausgelöst, darunter auch die 170.Infanterie-Division .

   

Hier schildere ich nun wahrscheinlich den Tag an dem mein Großonkel Otto Walter Friedrich in Leningrad vermisst wurde, da diese Informationen übereinstimmen mit dem Feldpostbrief des Uffz. Benno Gramm an meinen Ur-Großvater Otto Richard Friedrich .

   

Am 15. Januar 1944 begann der Angriff der Leningrader Front  zwischen Urizk und Puschkin. Der Schwerpunkt lag eindeutig an der Front der 170.Infanterie-Division.

Das war der Zeitpunkt, als die Front der 170.Infanterie-Division langsam zu wanken begann. Allein vier Schützendivisionen und eine Panzerbrigade waren am 15. Januar 1944 gegen die eine deutsche Infanteriedivision angetreten.

   

Die Geschichte der 170.Infanterie-Division meldete über diesen Tag:

Der Hauptschlag erfolgte vor Leningrad, Hunderte von Batterien feuerten am 15.01.1944, ab 07:10 Uhr, in 1 1/2 Stunde mehr als 220.000 Granaten auf die HKL (Haupt Kampf Linie des L. und LIV. AK  (Armee Korps) .

Granatwerfer- und Artillerieeinschläge waren nicht zu unterscheiden in den Krachen der Bomben, dem Lärm der Stalinorgeln und der von Kronstadt herrüberschießenden Schiffsgeschütze.

   

``Um 8:20 Uhr sprang das Feuer nach rückwärts,

und die russischen Kompanien und Bataillone marschierten über die durch das Feuer flach gemachten Gräben. Vom Grenadier Regiment 391, fielen zwei Bataillonskommandeure (Hauptmann Möller und Hauptmann Meyer).

Die wenigen in der HKL (Haupt Kampf Linie) kampffähig gebliebenen Soldaten taten mit den letzten einsatzbereit gebliebenen Waffen ihr Bestes.

Immer wieder hielten sie mit ihren MGs und Handwaffen in die neu heranrückenden Wellen hinein...

Obwohl die vorn in der alten HKL (Haupt Kampf Linie) kämpfenden Reste der Grenadierkompanie Befehl erhielten, sich durchzuschlagen,  kehrten sie teilweise erst zurück, als der Feind bereits vor der ersten Auffangstellung in Höhe der Regimentsgefechtständen lag ...``

   

Der Kampf ging mit verbissener Härte weiter. Gegen Mittag zeigte es sich, das die Front der 170.Infanterie-Division am Platzen war. 215. Infanterie-Division musste bereits kurz nach 13:00 Uhr der bedrohten Division im LKW.-Transport das Füsilierbataillon 215 und Kampfgruppen des Grenadier Regiment 390 zuführen und am Abend folgte das Pionier Bataillon 204 nach. Diese wurde sofort zur Schließung der entstandenen Lücke zwischen der 170.Infanterie-Division und 215. Infanterie-Division im Raum Pellelja eingesetzt.

Hier hatte sich bis zum Nachmittag die Lage katastrophal entwickelt, so dass Oberst Griesbach, Kommandeur des Grenadier Regiment 399 der 170.Infanterie-Division um 15:30 Uhr funkte:

``Tiefer Einbruch entlang der Rollbahn A, eigene Teile stehen am Südrand Rechkolowo, im Zwischenraum eigene Wiederstandsnester vom Feind eingeschlossen.

Feindlicher Panzerangriff schreitet fort.``

Noch hielt sich die deutsche Front zwischen Puschkin und Urizk. Erst am Abend konnten Kampfgruppen des XXX. Gardekorps vor Duderhof einen Einbruch bis 2,5 Kilometer erzwingen.

   

In der fahlen Morgenröte des 16. Januar hinein grollte wieder das unheimliche Trommelfeuer aus allen feindlichen Rohren.

Aus der Tiefe des Einbruchraumes erschallt Kampflärm, irgendwo weit dahinter.

Es wird beobachtet, daß sich hier und da noch ein Wiederstandsnest des zurückgegangenen Grenadier Regiment 399 der 170.Infanterie-Division hält und verzweifelt kämpft. Dann rollen Feindpanzer an und wenig später schweigt der Wiederstand.

Während der Nacht zum 17. Januar schiebt sich der Russe immer näher an die Parkränder von Puschkin heran, sickert durch die vielen Lücken zwischen den wenigen Wiederstandsnestern, erscheint im Rücken der dünnen Verteidigungslinien und versucht auf stille Art, die Postenstände auszuheben.

Der 18. Januar verläuft etwas Ruhiger als die vorhergehenden Tage... 

wurde aber zum entscheidenden Tag. 

Kampflärm in gleichbleibender Stärke grollt aus der Tiefe des Einbruchraumes. Schwere schwarze Rauchwolken ballen sich in südwestlicher Richtung am Himmel. Das Gerücht geht , der Russe kämpft bereits um Gattschina.

Russische Panzer- und Schützenverbände nahmen am Morgen den Ort Konstantinowka genau auf der Naht von 126. Infanterie-Division und 170.Infanterie-Division .

Kurz darauf fielen die ehemaligen Kasernen der zaristischen Garde bei Kauppilowo.

Das hier kämpfende Grenadier Regiment 151 (61.Invanterie-Division) konnte mit den aufgefangenen Kampfgruppen des zerschlagenen Grenadier Regiment 401 (170.Infanterie-Division) und mit Unterstützung einiger Batterien der II./Artillerie Regiment 126 vorübergehend Widerstand leisten.

Das Grenadier Regiment 426, das aus seinen bisherigen Stellungen um Staro Panowo herausgedrückt worden war, verlegte auf das Südufer des Eichbaches, um hier eine Auffangstellung zu beziehen.

Das am linken Armeeflügel liegende I./ Grenadier Regiment 424 mußte ebenfalls aus der HKL (Haupt Kampf Line) bei Urizk, um so schnell wie möglich zur 170.Infanterie-Division zu verlegen, die am Zusammenbrechen war.

Oberst Griesbach, Kommandeur des Grenadier Regiment 399, hatte am Dorfe Pelellja, direkt an der Rollbahn A, mit den letzten Kompanien seines zerschlagenen Regiments, mit Teilen der Panzerjäger-Abteillung 240, einigen Selbstfahrlafetten und Pakgeschützen eine Rundumstellung bezogen.

Diese Wellenbrecher verlegte noch an diesem Tag den Angreifern den Weg auf die Duderhofer Höhe.

Die hier in Stellung befindliche I./Artillerie Regiment 240 schoß praktisch bis zur letzten Granate auf die vorrollenden feindlichen Panzer.

Nachdem es den Russen gelang, die ersten Feldhaubitzen zu stürmen, ging der Abteilungskommandeur mit einer Handvoll Männer im Nahkampf vor und holte die Geschütze zurück.

Der rasch geführte Gegenstoß durch Leutnant Kardel mit seiner Alarm-Einheit und Oberfeldwebel Stühmer mit versprengten Teilen verlief erfolgreich.

Doch aller Wagemut nutzte nichts mehr. Noch in den Vormittagsstunden standen die Panzer aus Leningrad auf den Duderhofer Höhen!

Hier ein Feldpostbrief von Leutnant Hennicke Kardel an seine Eltern.

20.I.1944
Liebe Eltern!
Geht mir gut!
Bin 2x leicht verwundet.
Lest mal in der Zeitung, ob von H. K. was drin steht von Duderhof - Höhe, das war ich.
Entschuldigt bitte habe seit 8 Tagen mindestens 8. Stunden geschlafen, dafür entschuldige sehr.
Euer Hennecke    

Von hier blickten sie weit ins Land nach Süden. Das Land, das unverteidigt vor ihnen lag.

Die hier fechtende 170.Infanterie-Division  (Generalleutnant Krause) zählte nur noch ein kleines Häuflein Landser, die sich um entschlossene Offizier sammelten. 

Eichenlaubträger Oberst Griesbach scharte um sich die Reste des Grenadier Regiment 399, Panzerjäger-Abteillung 240 und des Sturm-Bataillon AOK (Armee Oberkommando )18.

Er kämpfte sich mit der Schar auf Krasnowardeisk zurück.

Die Kampfgruppe igelten sich in den Ruinen der Stadt ein und verteidigten diese bis zum 26.01.1944.

Am 26.01.1944 brach die Kampfgruppe Griesbach aus und schlug sich durch.

 
* Der Name der Stadt Mga leitet sich von den Initialen der Landeigentümerin Maria Gregorjewna Apraksin ab.
 
Quelle und Inhaber: 
"Leningrad  900 Tage-Schlacht 1941 -1944" von W. Haupt / Seite 224, 225, 228 und 229
Podzun - Pallas Verlag
"Die Geschichte der 215. Infanterie-Division" von Walter Schelm und Dr. Mehrle / Seite 192, 193 und 195
Dörfler im Nebel Verlag GmbH  

 

Kalender - Tagebuch 1943

    
19.01.1943 – 09.02.1943 Heiratsurlaub
10.02.1943 Abfahrt nach Lübeck 22:14 Uhr Ankunft
11.02.1943 Meldung und wieder in Urlaub
12.02.1943 – 26.02.1943 Urlaub in Plaue und Molsdorf
27.02.1943 Abfahrt nach Lübeck Ankunft 22:14Uhr
28.02.1943 – 01.03.1943 Lübeck Pionier Kaserne Genesenen Kompanie.
01.01.1943 – 18.01.1943 Reserve Lazarett. I.b. Königstein i./Ts
02.03.1943 – 16.03.1943 Versetzung zur Marschkompanie
17.03.1943 – 19.03.1943 versetzt nach Hamburg - Fischbeck Genesenen Marschkompanie. X/170/23.
20.03.1943 verladen in Hamburg - Fischbeck
21.03.1943 auf Fahrt Lübeck – Stettin
22.03.1943 auf Fahrt Marienburg – Elbingen
23.03.1943 auf Fahrt Königsberg – Tilsit
24.03.1943 auf Fahrt Schaulen – Riga – Reval
25.03.1943 ausgeladen in Gadschina – zum Batallion und zum Stab 240
26.03.1943 Ruhe in Gebelowo – Tschernaja – Retschka 3. Kompanie Infanterie Regiment 240
27.03.1943 in Ruhe – Holz geschnitten
28.03.1943 Mienen verlegt – Panzervernichtungstrupp
29.03.1943 Abgelöst – zurück nach Gerbelowo
30.03.1943 Gerbelowo
31.03.1943 in Ruhe – entlaust
01.04.1943 – 07.04.1943 in Ruhe  - leichter Dienst
08.04.1943 – 20.04.1943 Unterführerlehrgang beim Stab.
21.04.1943 – 23.04.1943 in Ruhe leichter Dienst
24.04.1943 Stellungswechsel – Einsatz nördlich 5 km vor Leningrad
25.04.1943 – 26.04.1943 Bunkerbau
27.04.1943 – 29.04.1943 Einsatz Minen verlegt
30.04.1943 Flandernzaun gebaut
01.05.1943 Minen verlegt
02.05.1943 Einsatz / Spanische Reiter verstärkt
03.05.1943 Einsatz Minen verlegt
04.05.1943 Flandernzaun gebaut
05.05.1943 – 23.05.1943 abkommandiert zum Pionier Zug als Ausbilder
24.05.1943 Tross Kompanie
25.05.1943 – 27.05.1943 Einsatz Kompanie
28.05.1943 Meldung bei der 2. Kompanie / Übernahme vom Minenfeld
29.05.1943 abkommandiert 1 Unteroffizier und 4 Mann zum Pionier Zug – Aufsicht
30.05.1943 – 31.05.1943 Minen verlegt
01.06.1943 Kompanie in Ruhe
02.06.1943 Minen verlegt
03.06.1943 Bunkerwache und Melder zur Kompanie
04.06.1943 Minefeld aufgenommen
06.06.1943 Minen verlegt
08.06.1943 Bunkerwache und Melder zur Kompanie
09.06.1943 – 11.06.1943 Minenfelder aufgenommen
12.06.1943 zurück zum Kompanie Tross
13.06.1943 Tross
14.06.1943 Duterhof-west entlaust
15.06.1943 Meldung bei Stab fahrt nach Gadschina
16.06.1943 Fahrt von Gadschina nach Narwa
17.06.1943 von Narwa nach Reval
18.06.1943 – 19.06.1943 Reval
20.06.1943 – 24.07.1943 Armee Pionier Schule Unteroffizier Lehrgang
25.07.1943 Pernau abgefahren 15:00 Uhr
26.07.1943 Reval abgefahren 19:00 Uhr
27.07.1943 Narwa abgefahren 2:30 Uhr
28.07.1943 Gadschina Ankunft 6:00Uhr Kompanie 14:00Uhr Ankunft Tross
29.07.1943 – 31.07.1943 Einsatz / zur Kompanie / Spähtrupp beim 1. Batallion 401 Leutnant Horst
01.08.1943 – 06.08.1943 Minen verlegt / als Gruppenführer eingesetzt T.M.
07.08.1943 – 10.08.1943 Flandernzaun ausgebessert
11.08.1943 Panzer verschrottet
12.08.1943 Mine gebaut / Mine verlegt
13.08.1943 – 14.08.1943 Minen nach verlegt T.M.
15.08.1943 Flandernzaun ausgebessert
16.08.1943 Minen nach verlegt
17.08.1943 Mine gebaut / Mine verlegt / 11. Kompanie
18.08.1943 Flandernzaun ausgebessert 11. Kompanie
19.08.1943 – 20.08.1943 Minen verlegt T.M.
21.08.1943 Trupp übernommen beim 2. Batallion 394
22.08.1943 – 27.08.1943 Flandernzaun gebaut mit Obergefreiten Jäkel
28.08.1943 Stolperdraht gebaut mit Obergefreiten Jäkel
29.08.1943 – 30.08.1943 Vermessung und gezeichnet E-Werk 7. Kompanie
31.08.1943 Stolperdraht gebaut mit Obergefreiten Jäkel
01.09.1943 4 Jahre Soldat und Geburtstag
02.09.1943 Minen gesucht vom Kanal nach rechts
03.09.1943 Minen gesucht von Minengasse nach rechts
04.09.1943 Minen gesucht / Obergefreiten Jäkel eingewiesen / E-Werk vermessen
05.09.1943 Minen gesucht vom Kanal nach rechts
06.09.1943 – 07.09.1943 Minen gesucht von Minengasse nach links
08.09.1943 Stolperdraht gebaut mit Obergefreiten Jäkel
09.09.1943 – 10.09.1943 Schalterhaus am E-Werk gesprengt
11.09.1943 Minen verlegt 5.Kompanie
12.09.1943 Stockminen überprüft und ausgebessert 7. Kompanie
13.09.1943 Schreckladungen ausgebaut / Flandernzaun ausgebessert / Spanischen Reiter versetzt bei 6.Kompanie
14.09.1943 – 16.09.1943 Spanischen Reiter versetzt und Flandernzaun ausgebessert bei 6.Kompanie
17.09.1943 Schützenminen verlegt mit Unteroffizier Gewers 5.Kompanie
18.09.1943 – 19.09.1943 mit Feldwebel Kleinhörster Minenfelder vermessen
20.09.1943 T-Minen verlegt mit Unteroffizier Gewers
21.09.1943 – 24.09.1943 mit Feldwebel Kleinhörster Minenfelder vermessen
25.09.1943 Minenfelder vermessen / Unteroffizier Hendrich mit Minen eingewiesen
26.09.1943 Brücken überprüft / bei Chef 1. Kompanie (E-Werk) gemeldet und eingewiesen zwecks Minengasse
27.09.1943 – 28.09.1943 Stockminen im Abschnitt der 2.Kompanie überprüft
29.09.1943 Stockminen überprüft / Gelände am Kanal erkundet
30.09.1943 E-Werk vermessen / Brücken vor Konstanti-Nowa überprüft / Skizzen gezeichnet
01.10.1943 Sprengplan gezeichnet
02.10.1943 Stockminen überprüft / Brücke erkundet und gezeichnet / 6:15 Uhr verwundet / Haupt Verbands Platz  2.Santäts Kompanie 240
03.10.1943 – 07.10.1943 Haupt Verbands Platz Grasnoselo
08.10.1943 verlegt nach Gatschina
09.10.1943 – 10.10.1943 Beh. Lazarett Zug
11.10.1943 – 28.10.1943 Riga Lazarett Städtiches Krankenhaus
29.10.1943 Lazarett Zug
30.10.1943 – 10.11.1943 Reserve Lazarett Memel Abteilung Schmelz
11.11.1943 verlegt verladen in Lazarett Zug
12.11.1943 – 13.11.1943 gefahren: Memel, Tilsit, Insterburg, Thorn, Posen, Cottbus, Chemnitz, Zwickau, Plauen, Hof, Nürnberg, Ulm
14.11.1943 – 14.12.1943 Reserve Lazarett Beuron (Donau / Hohenzollern) Abteilung Klosterhof
15.12.1943 – 18.12.1943 Endlassung und Heimaturlaub in Molsdorf und Plaue
 
Quelle und Inhaber: Aus dem Kalender von Ernst Möller geb. 01.09.1919 in Plaue er war bei der 3.Kompanie  Pionier Batallion 240 – 170. Infanterie Division
zur Verfügung gestellt von Mathias Möller

 

Der Rückzug und die Kapitulation

Heeresgruppe Nord - Heeresgruppe Kurland 1945

 

Der Krieg im Osten ist an der Jahreswende 1943/44 für Deutschland und seine Verbündeten verloren.

Die sowjetischen Winteroffensiven bringen nun auch die Front der Heeresgruppe Nord — die bisher im Gegensatz zu allen anderen deutschen Heeresgruppen ihre 1941 gewonnene Hauptkampflinie halten konnte — ins Wanken. Die „Leningraderfront" bricht am 14. 1. 1944 aus dem Oranienbaumer Brückenkopf und am nächsten Tag aus Leningrad selbst aus. Die „Wolchowfront" setzt zur selben Zeit über den Wolchow und Ilmensee. Die 18. Armee wird somit in die „Zange" genommen. Sie muß sich zurückziehen, da eine Gegenwehr aussichtslos erscheint.

Nowgorod am rechten Flügel geht verloren; die Stellungen am Wolchow und auf den Ssinjawinohöhen werden geräumt; Mga, Krassnowardeisk, Tschudowo, Tossno aufgegeben. Die deutschen Divisionen quälen sich in Schnee, Kälte und unter den erbarmungslosen Schlägen der gegnerischen Luft- und Panzerwaffe auf die „Panther-Stellung" zwischen Narwa — Peipussee — Pleskau — Ostrow — Polozk zurück.

 

Die „Rote Armee" erobert in sechswöchigen Kämpfen das Ingermanland und das Wolchowgebiet zurück! 16., 18. Armee und (seit 4. 2.) Armee-Abt. Narwa stehen an oder dicht vor der Grenze des Baltikums. Nachschubschwierigkeiten und neue Aufmarschvorbereitungen veranlassen das sowjetische Oberkommando, den Haltebefehl zu geben. Doch die Front zwischen Ostsee und der Düna bei Polozk kennt keine Atempause. Die erbitterten Kämpfe um den Brückenkopf Narwa, zwischen Pleskau — Ostrow und an der Düna beweisen es.

Zwei feindliche Heeresgruppen — die 1. „Baltische" und die 3. „Weiß­russische Front" — brechen am 22. Juni 1944 auf der Naht der deutschen Heeresgruppen nördlich Witebsk durch. Während die Front der benachbarten 3. Pz.Armee schon in den ersten Tagen dieser großen Offensive auseinanderbricht, kann die 16. Armee den Zusammenhalt ihrer Front, wenn auch nur unter allergrößten Anstrengungen, bewahren.

Die mittlerweile bis auf fast 100 km breite große Lücke zur Nachbararmee aber kann nicht mehr geschlossen werden! Der eigene Flügel schwenkt auf die Düna zurück, um eine Umfassung zu verhindern. Polozk geht am 2. 7. verloren, und am 25. 7. fällt Dünaburg. Sowje­tische Panzer- und Schützenverbände eilen zur Küste der Ostsee.

 

Die zweite Phase der sowjetischen Offensive beginnt am 10. 7. mit dem Frontalangriff der 2. und 3. „Baltischen Front" gegen die 18. Armee. 

Die „Leningraderfront" tritt acht Tage später gegen die Armee- Abt. Narwa an.

Die Heeresgruppe Nord muß unter diesen Schlägen weichen. Opotschka. Ostrow, Pleskau werden aufgegeben; die „Panther-Stellung" ist durchbrochen; der Gegner dringt nach Litauen vor. Noch hat der Monat Juli nicht sein Ende gefunden, da erreichen die Feindpanzer das Meer bei Tuckum. Die Heeresgruppe Nord ist eingeschlossen!

 

Drei Wochen später ist es möglich, durch einen Panzerverband vom Westen her. der artilleristische Unterstützung von Einheiten der Kriegsmarine erhält, die Verbindung wieder herzustellen. Mittlerweile ist die Schlacht um Estland entbrannt. Die Sowjets nehmen Dorpat und stoßen in den Rücken der Armee-Abt. Narwa. Jetzt wird Estland geräumt. Nach wohldurchdachtem Plan ziehen sich die Verteidiger nach Riga zurück. Reval wird am 22. 9. aufgegeben.

Die Schlacht konzentriert sich jetzt um Riga selbst. Sie wird ein Verzweiflungskampf für die Heeresgruppe. Der Befehl zur Räumung der lettischen Hauptstadt wird erteilt, um eine weitere Einschließung zu vermeiden. Da erfolgt am 5. 10. in diese Absetzbewegung hinein der Angriff der 1. „Baltischen Front" aus dem Raum Schaulen nach Westen. Die 51. sowjetische Armee steht fünf Tage später an der Ostsee!

Die Heeresgruppe Nord ist zum zweitenmal eingeschlossen — dies­mal für immer!

Nachdem am 13. 10. Riga geräumt ist, richtet sich die Heeresgruppe zum Endkampf in Kurland ein. 16. und 18. Armee halten in den letzten Kriegsmonaten eine Front, die sich ungefähr in der Linie Tuckum — Frauenburg — südlich Libau erstreckt und konstant bleibt. Die sowjetischen Armeen versuchen in sechs gewaltigen Schlachten diese Front aufzustoßen, zu durchbrechen und die Heeresgruppe endgültig zu vernichten.

Die Heeresgruppe Nord — die im Januar 1945 in Heeresgruppe Kurland umbenannt wird — befindet sich als einzige Heeresgruppe der Wehrmacht noch ungeschlagen in ihrer Stellung, als am 8. Mai 1945 das Deutsche Reich kapituliert!

Es sind 42 Generale, 8 038 Offiziere, 181 032 Soldaten und 14 000 lettische Freiwillige, die an diesem Tag den Weg in die Gefangenschaft antreten . . .

 

Quelle und Inhaber: 
"Der Kampf im Nordabschnitt der Ostfront - Heeresgruppe Nord 1941 -1945" von W. Haupt / Seite 139 und 1940
Podzun - Pallas Verlag
 

     

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